Alltag in der Schule

Oktober 23, 2012 um 5:25 pm (Uncategorized)

Man mag es kaum glauben, aber es fühlt sich wunderbar an behaupten zu können, dass ein gewisser Alltag entstanden ist.

Wir starten unseren Tag mit Paloma, die mittlerweile wirklich kleine Fortschritte macht. Mit Hilfe von Memorie und Malbüchern probieren wir das Lernen so angenehm wie möglich zu gestalten, was uns mal mehr und auch mal weniger gelingt. Gestern und Heute war Paloma aber wirklich gut drauf und hat dementsprechend mitgearbeitet. Ich muss zugeben, am Anfang musste ich stets an mich appellieren ruhig zu bleiben und die Geduld nicht zu verlieren. Da sieht man mal wieder, dass auch ich noch viel lernen muss. Trotz allem habe ich Paloma schon sehr in’s Herz geschlossen und freue mich auf alles, was noch so kommt.

  Paloma während unserer Übungsstunde

Nicht wegzudenken aus unserem Tagesplan ist natürlich auch die Buchführung im Restaurant. Die Idee, den beiden Restaurantchefinnen anhand eines Zahlenstrahls das Addieren von negativen Zahlen beizubringen, haben wir allerdings heute endgültig begraben und einen Taschenrechner gekauft. (Liebste Grüße an dieser Stelle an Mr. Calculater )
Wir hoffen, dass Einnahmen und Ausgaben ab sofort korrekt zusammengerechnet werden.
Unsere Geduld und Ausdauer wird hier wirklich auf eine harte Probe gestellt, aber mittlerweile lassen wir uns auch nicht mehr so leicht ‘abspeisen’.
Gestern zum Beispiel kamen wir, wie verabredet, zum Restaurant um uns anzugucken, ob sie die fehlenden Tage richtig übertragen haben, das hatten wir ihnen ein paar Tage vorher aufgetragen. Abby, eine der beiden Frauen, sagte uns dann sie hätte nichts machen können, weil sie ja keine Brille mehr habe und deshalb nicht so gut sieht. Das Buch war aber komischerweise auch nicht da, so dass wir hätten zusammen weiterarbeiten können. Also habe ich ihr am nächsten Tag 200 Shilling in die Hand gedrückt und ihr aufgetragen sich eine neue Brille zu kaufen. Heute haben wir dann tatsächlich fast alles übertragen und fertiggestellt.

Im Anschluss sollte eigentlich unsere erste Deutschstunde stattfinden. Aber wir sind ja hier in Afrika – wie erwartet kamen wieder tausend Dinge dazwischen. Haben es dann aber zumindest geschafft fast die ganze Truppe in einem Klassenraum zu sammeln und ein paar ausstehende Fragen, genaue Terminvereinbarungen und spezielle Themenwünsche zu klären. Am Donnerstag soll es dann endgültig losgehen.

Gestern haben wir dann auch dem Gärtner der schuleigenen Farm ein Schloss für seine Tür gekauft und angebracht. Er wohnt auf demselben Stück Land und hat da seine kleine Lehmhütte, die er bis jetzt nicht abschließen konnte. Ich weiß nicht, ob er überhaupt etwas besitzt, was man ihm klauen könnte, aber die Vorstellung, dass man seine Tür nie abschließen kann, ist echt keine schöne. Dementsprechend hat er sich auch über das Schloss gefreut.

Ansonsten verbringe ich auch fast jeden Tag ein bisschen Zeit mit den kleinen Kindern, speziell der Babyclass. Da diese noch nicht den ganzen Tag lernen müssen, laufen sie recht häufig einfach spielend umher und freuen sich immer, wenn man sich ihnen anschließt und ein bisschen Quatsch macht.
Nachdem ich mit Schubkarre, beladen mit ungefähr 5 Kindern, über den Schulhof rannte, war ich allerdings auch völlig fertig. Das ist bei dem Klima gar nicht so easy.

Was mich immer wieder erstaunt und vor allem freut, ist die Begeisterung der Kinder für eigentlich alles. Da sieht man echt mal wie verwöhnt wir alle sind!
Hier reichen ein paar Buntstifte und ein Malbuch aus, um 10 Kinder zu begeistern.
Allgemein habe ich das Gefühl, dass die kenianischen Kinder immer gut gelaunt sind.

Ich hoffe es geht euch allen gut und ihr haltet die Stellung, ihr fehlt mir!
Lina